08 August, 2005


Martin


Mittwoch, 20. Juli
Noch in der großen Panorama-Stimmung, wollten wir einen gesamten Überblick vom Lago bekommen, und deshalb war dieser Tag für den Gardasee-Giro reserviert. Natürlich kannte Martin alles schon, aber ich hoffe, dass seine Reiseleitung ihn auf neue landschaftliche Details aufmerksam machte.
Erster Halt: Limone. Ein kleiner, mittelalterlicher Ort, voll von Touristen, die an einem kleinen Hafen auf das Gardasees Love Boat warten. Shoppen, Eis essen, Fotografieren, den Lago bewundern, oder einfach flanieren – das macht man in Limone. Und trotz der vielen Menschen ist der kleine Ort unglaublich gelassen und friedlich. Wir haben ein höheres Plätzchen gesucht und von da das einheimische Leben ein bisschen beobachtet. Frauen, die Wäsche auf die Leine hingen, Steinofen in den Gärten, üppige Blumenkästchen, Piaggio Mofas überall, alte und schmale Gassen mit Bögen als Rahmen für den Blick auf den Lago. Und dann die Sonne, die Farben, der Blick auf die Dächer… und natürlich, Limonenkacheln überall. Der Fischerdorfsname hat übrigens nicht mit „Limonen„ zu tun, obwohl da früher viele Zitronen gezüchtet wurden. Der Name kommt aus dem Latein „Lima“, und das heißt „Grenze“. Bin ich schlau…Aber jetzt fragt mich nicht was „Grenze“ mit dem Ort Limone zu tun hat. Da kann ich nur spekulieren.
Nächster Halt: Lago di Valvestino. Die Fahrt in die Berge durch die „Strada Panoramica“ war sehr kurvenreich. Sogar ich habe Kopf- und Magenschmerzen davon bekommen. Ich dachte, „Super. Und alles für einen blöden Stausee“. Aber was für einen… Wenn Amazonien eine Wasserseele hat, dann ist sie wohl der Lago di Valvestino, denn seine Farbe ist so grün, dass man fast Augenschmerzen davon bekommt. Hier gibt es kein touristisches Leben, nur Berge, See, Wärme und Einsamkeit. Diesen Sommer scheint aber der Lago auch ein bisschen traurig zu sein, denn der Wasserstand hat sich um ein paar Metern verringert.
Nach diesem kleinen aber sehr gelungenen Abstecher, sind wir nach Maderno gefahren. Mit einem bisschen Glück, könnten wir ein Schiff zu der anderen Seite vom Gardasee nehmen.
Die Schifffahrt (ist das nicht toll, wenn man etwas von der neuen deutschen Rechtschreibung richtig macht?) war eine aussichtsreiche und erfrischende Erfahrung, und für mich war sie auch eine wunderbare Gelegenheit, um näheren Kontakt mit dem Wasser zu erschließen.
Wenn es so warm ist, und wenn man gleichzeitig das Glück hat, so eine einladende Wasserfläche anblicken zu können, dann muss man auch ins Wasser springen. Und irgendwo zwischen Garda und Malcesine haben wir einen einsamen kleinen Strand entdeckt, wo wir gebadet haben.
Malcesine war unser nächstes Ziel. Da gibt es eine Burg, die heutzutage als Museum, Bibliothek und Raum für verschiedene Kunstausstellungen funktioniert, „Museo Castello Scaligero“. Für uns war es auch der perfekte Ort für die Zelebrierung des Sonnenuntergangs. Das goldene Licht spiegelte sich auf der Fläche des Wassers und wärmte gleichzeitig die Dorfdächer, die Leute, die Berge. Man kann vom oben den Gardasee praktisch in voller Länge betrachten und Goethes Liebe für den Lago teilen. Martin konnte natürlich so viele Romantik nicht mehr ertragen und so rief er verzweifelnd „Piiiiiiiiiiiiizzaaaaaaaaaaa!“. Pizzeria da Pedro hat uns ein kleines, leckeres Fest angeboten.

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