Freitag, 22. Juli
Dieser Tag war von uns als „Ruhetag“ bezeichnet und für die Stadt Verona reserviert. Die Parkplatzsuche in Verona führt einen zum Wahnsinn, aber dagegen sind wir sowieso immun… Als allererstes haben wir die welt-berühmte Arena besucht. Diese ist für ihre Größe beeindruckend (das Amphiteather besitzt 45 Sitzreihen und bietet circa 22 000 Besuchern Platz), aber viel mehr für die Tatsache, dass sie etwa 290 errichtet wurde und heute noch bestens erhalten ist. Die Arena bietet auch eine Wander-Herausforderung mit Drahtseil für einige Touristen, die von einer Reihe zu der nächsten über Stufen gehen möchten. Wie würden diese Arena Bergsteiger in Bonacossa zu Recht kommen?
Danach ging es für richtige Romantik, im Julias Haus! Ja Julia, Shakespeares dramatischen Liebesheldin. Was wir da gesehen haben, hatte ich nie erlebt: eine unendliche Schlange von Leuten mit allen Nationalitäten wartete auf eine Foto Chance bei der Statue von Julia. Jeder, der den fotografischen Augenblick ergriff, lächelte stolz in die Kamera(s), mit einer Hand auf Julias rechter Brust. Nur die japanischen Touristen haben sich nicht getraut…
Ich glaube, da sind wir fast eine Stunde geblieben, nicht nur wegen der Faszination, aber auch um Julia ohne Brustaufkleber fotografisch verewigen zu können.
Nach diesem gelungenen Ausflug fuhren wir mit dem Auto Richtung Torri und da haben wir wieder einen Schiff nach Maderno genommen. Martin wollte mir Pieve aus verschiedenen Gründen zeigen: wegen der tollen Aussicht auf den Lago, wegen der Pizzeria Ander, und noch wegen der Strecke selbst, die sogenannte Brassaschlucht. Ich, Königin der Unwissenheit, wollte Martin vom Fahren entlasten und habe meine Fahrkräfte zur Verfügung gestellt. Martin lächelte und fuhr selber. Warum? Hier eine Beschreibung von Achim, einem Motorrad-Experten: „die extrem schmale Straße windet sich nun in engen Serpentinen direkt zwischen Fels und Abgrund entlang. Nachdem man noch einen Wasserfall passiert hat, wird es dann wirklich abenteuerlich: Man fährt zwischen zwei Felswänden hindurch, die über der Straße so eng zusammen stehen, dass sie sich fast berühren. Nur ein schmaler Spalt verbleibt in der Mitte. Für Fahranfänger und schwache Nerven ist diese Strecke sicher weniger geeignet. Dafür werden wir aber mit einer bemerkenswerten Aussicht auf den See belohnt.“ Wohl wahr. Auf der Strecke habe ich oft gedacht, ein Dinosaurier würde aus der nächsten Kurve kommen und entweder einen Steinschlag verursachen oder unser Auto fressen. Es war eine Reise in eine fantastische Welt.
Als wir gerade am parken waren, fing es zu blitzen und zu regnen an… zum Glück haben wir es noch geschafft, die Pizzeria zu erreichen, ohne nass zu werden. Die Pizza war lecker. Nach dem Essen sind wir hoch zum Kirchplatz gelaufen, wo die Aussicht über den beleuchteten Lago ziemlich spektakulär war. Das Gewitter kam aber wieder und überall im Himmel entzündeten sich elektrische Strahlen. Time to go.
Gewitter ohne Ende. Und so erlebten wir noch eine elektrische Nacht.
Samstag, 23. Juli
Fahrrad fahren war angesagt, aber wir hatten einige Schwierigkeiten bei der Auswahl der Tour. Ich wollte schon ein bisschen Anspruch, was die Auffahrt angeht, aber ich wollte auch abfahren können. Die Tovi Tour habe ich gewählt, trotz Martins komprimierten Lächelns. Es war die Hölle. Die Auffahrt war steil, erst auf Asphalt und dann ein bisschen im Wald. Man bekommt keinen spektakulären Blick auf den Lago. Und wenn man denkt, die Auffahrt ist vorbei, kommt eine zähe, endlose Schotterpiste, wo ich mehrmals anhalten musste. Einmal bin ich Minuten lang angehalten, weil die Schotter so zäh war, dass ich nicht treten könnte. Da bin ich abgestiegen und quellenweise geweint, denn noch einmal war ich an meine Grenzen gestoßen. Nach dieser Feststellung ging es mir besser und ich konnte weiter fahren. Zum ersten Mal hatte ich mehr Spaß an der Schotterabfahrt (wohl bemerkt) als an der Auffahrt. Aber die Abfahrt auf Schotter war eigentlich zu kurz, und bald mussten wir fast 1000 Hm auf Straße runter kurbeln – auf der Strada di Monte Velo. Diese Tour würde ich ungern wieder fahren… Und jetzt bin ich diejenige, die ein komprimiertes Lächeln hat… Immerhin, es waren 1150 Hm. Aber Herr Moser… den mag ich nicht mehr.
Nachts hatten wir etwas besonders vor: 300 Hm auf den Monte Brione klettern, um die Aussicht vom einem Bunker auf Riva und Torbole zu genießen. Flasche Wein, Tüte Chips und Isomatte eingepackt und auf zum Bunker. Die Erfahrung war ein bisschen wie auf der Ponale Straße: jeder Meter schenkte uns immer eine schönere Aussicht auf den Lago, auf Torbole und Riva. Mit Lichtsignalen mit der Taschenlampe haben wir noch mit Urlaubern unten auf dem Campingplatz gespielt.
Der Bunker war komplett einsam – ein Balkon über den Lago. Da haben wir gesessen, gequatscht, Wein getrunken, die Aussicht betrachtet und uns es ganz gemütlich gemacht. Was für ein wunderschöner Augenblick! Nach ein paar Chips bin ich auf Martins Brust eingeschlafen.
Ein bisschen Zeit sind wir noch da gelegen und die Wärme genossen. Das war einer von solchen Momenten im Leben, die man nicht mehr vergisst.
Dieser Tag war von uns als „Ruhetag“ bezeichnet und für die Stadt Verona reserviert. Die Parkplatzsuche in Verona führt einen zum Wahnsinn, aber dagegen sind wir sowieso immun… Als allererstes haben wir die welt-berühmte Arena besucht. Diese ist für ihre Größe beeindruckend (das Amphiteather besitzt 45 Sitzreihen und bietet circa 22 000 Besuchern Platz), aber viel mehr für die Tatsache, dass sie etwa 290 errichtet wurde und heute noch bestens erhalten ist. Die Arena bietet auch eine Wander-Herausforderung mit Drahtseil für einige Touristen, die von einer Reihe zu der nächsten über Stufen gehen möchten. Wie würden diese Arena Bergsteiger in Bonacossa zu Recht kommen?
Danach ging es für richtige Romantik, im Julias Haus! Ja Julia, Shakespeares dramatischen Liebesheldin. Was wir da gesehen haben, hatte ich nie erlebt: eine unendliche Schlange von Leuten mit allen Nationalitäten wartete auf eine Foto Chance bei der Statue von Julia. Jeder, der den fotografischen Augenblick ergriff, lächelte stolz in die Kamera(s), mit einer Hand auf Julias rechter Brust. Nur die japanischen Touristen haben sich nicht getraut…
Ich glaube, da sind wir fast eine Stunde geblieben, nicht nur wegen der Faszination, aber auch um Julia ohne Brustaufkleber fotografisch verewigen zu können.
Nach diesem gelungenen Ausflug fuhren wir mit dem Auto Richtung Torri und da haben wir wieder einen Schiff nach Maderno genommen. Martin wollte mir Pieve aus verschiedenen Gründen zeigen: wegen der tollen Aussicht auf den Lago, wegen der Pizzeria Ander, und noch wegen der Strecke selbst, die sogenannte Brassaschlucht. Ich, Königin der Unwissenheit, wollte Martin vom Fahren entlasten und habe meine Fahrkräfte zur Verfügung gestellt. Martin lächelte und fuhr selber. Warum? Hier eine Beschreibung von Achim, einem Motorrad-Experten: „die extrem schmale Straße windet sich nun in engen Serpentinen direkt zwischen Fels und Abgrund entlang. Nachdem man noch einen Wasserfall passiert hat, wird es dann wirklich abenteuerlich: Man fährt zwischen zwei Felswänden hindurch, die über der Straße so eng zusammen stehen, dass sie sich fast berühren. Nur ein schmaler Spalt verbleibt in der Mitte. Für Fahranfänger und schwache Nerven ist diese Strecke sicher weniger geeignet. Dafür werden wir aber mit einer bemerkenswerten Aussicht auf den See belohnt.“ Wohl wahr. Auf der Strecke habe ich oft gedacht, ein Dinosaurier würde aus der nächsten Kurve kommen und entweder einen Steinschlag verursachen oder unser Auto fressen. Es war eine Reise in eine fantastische Welt.
Als wir gerade am parken waren, fing es zu blitzen und zu regnen an… zum Glück haben wir es noch geschafft, die Pizzeria zu erreichen, ohne nass zu werden. Die Pizza war lecker. Nach dem Essen sind wir hoch zum Kirchplatz gelaufen, wo die Aussicht über den beleuchteten Lago ziemlich spektakulär war. Das Gewitter kam aber wieder und überall im Himmel entzündeten sich elektrische Strahlen. Time to go.
Gewitter ohne Ende. Und so erlebten wir noch eine elektrische Nacht.
Samstag, 23. Juli
Fahrrad fahren war angesagt, aber wir hatten einige Schwierigkeiten bei der Auswahl der Tour. Ich wollte schon ein bisschen Anspruch, was die Auffahrt angeht, aber ich wollte auch abfahren können. Die Tovi Tour habe ich gewählt, trotz Martins komprimierten Lächelns. Es war die Hölle. Die Auffahrt war steil, erst auf Asphalt und dann ein bisschen im Wald. Man bekommt keinen spektakulären Blick auf den Lago. Und wenn man denkt, die Auffahrt ist vorbei, kommt eine zähe, endlose Schotterpiste, wo ich mehrmals anhalten musste. Einmal bin ich Minuten lang angehalten, weil die Schotter so zäh war, dass ich nicht treten könnte. Da bin ich abgestiegen und quellenweise geweint, denn noch einmal war ich an meine Grenzen gestoßen. Nach dieser Feststellung ging es mir besser und ich konnte weiter fahren. Zum ersten Mal hatte ich mehr Spaß an der Schotterabfahrt (wohl bemerkt) als an der Auffahrt. Aber die Abfahrt auf Schotter war eigentlich zu kurz, und bald mussten wir fast 1000 Hm auf Straße runter kurbeln – auf der Strada di Monte Velo. Diese Tour würde ich ungern wieder fahren… Und jetzt bin ich diejenige, die ein komprimiertes Lächeln hat… Immerhin, es waren 1150 Hm. Aber Herr Moser… den mag ich nicht mehr.
Nachts hatten wir etwas besonders vor: 300 Hm auf den Monte Brione klettern, um die Aussicht vom einem Bunker auf Riva und Torbole zu genießen. Flasche Wein, Tüte Chips und Isomatte eingepackt und auf zum Bunker. Die Erfahrung war ein bisschen wie auf der Ponale Straße: jeder Meter schenkte uns immer eine schönere Aussicht auf den Lago, auf Torbole und Riva. Mit Lichtsignalen mit der Taschenlampe haben wir noch mit Urlaubern unten auf dem Campingplatz gespielt.
Der Bunker war komplett einsam – ein Balkon über den Lago. Da haben wir gesessen, gequatscht, Wein getrunken, die Aussicht betrachtet und uns es ganz gemütlich gemacht. Was für ein wunderschöner Augenblick! Nach ein paar Chips bin ich auf Martins Brust eingeschlafen.
Ein bisschen Zeit sind wir noch da gelegen und die Wärme genossen. Das war einer von solchen Momenten im Leben, die man nicht mehr vergisst.
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